… und das Geld spielt in der Gemeinde Ramerberg nach wie vor keine Rolle!
Dr. Hubert Dichtl |
Sehr verehrte Leserinnen und Leser der Ramerberger Antworten,
möglicherweise haben Sie auch die beiden Berichte "Ist Ramerberg ab 2026 pleite?" (erschienen im OVB vom 2.4.2024) bzw. "Hohe Verschuldung, kaum Spielraum" (OVB, vom 19.4.2024) gelesen. In diesen beiden Berichten wird ein ziemlich düsteres Bild von der finanziellen Zukunft der Gemeinde Ramerberg gezeichnet. Laut den Analysen von Kämmerer Helmut Helfer müsste die Gemeinde Ramerberg per Stand heute ab 2026 Kredite aufnehmen, um die laufenden Kosten zu finanzieren.
Die Kosten in Höhe von 36.000 Euro für eine absolut sinn- und erfolglose "Pseudo-Mediation" zur Verhinderung der Fußballplatzalternative Zellerreit ist dabei nur ein Beispiel, wie Geld zum Fenster hinausgeworfen wird. Auch für die Beratung beim anstehenden Bürgerentscheid wurde nicht die kostenlose Expertise vom Landratsamt bzw. vom Bayerischen Gemeindetag in Anspruch genommen, sondern zum wiederholten Male die renommierte Anwaltskanzlei Labbé & Partner beauftragt. Geschätzte Kosten laut der Verwaltung: 8.000 Euro (siehe den Beitrag "Anwalt wird beauftragt" im OVB vom 28./29. März 2024). Hinzu passt perfekt, dass sich der erste Bürgermeister Reithmeier und der dritte Bürgermeister Zott aktiv gegen die Ausweisung des Gewerbegebiets in Sendling Ost eingesetzt haben. Während sich alle Gemeinden um Gewerbesteuereinnahmen bemühen, hat Ramerberg dies offensichtlich nicht nötig …
Aber es kommt noch dicker! Im aktuellen Gemeindeblatt vom 24. Mai 2024 finden Sie in dem Beitrag „Haushalt Gemeinde Ramerberg 2024“ folgende Textpassage: "Auch die Abrechnung der Verbesserungsmaßnahme zur Ertüchtigung der Trinkwasserversorgung soll in 2024 erfolgen (547.985 €)". Sie erinnern sich: Anfang 2023 wurden die ersten 20% der Verbesserungsmaßnahmen bei den Bürgern abgerechnet, wobei die noch fehlenden ca. 80% (in Höhe von ca. 550.000 €) noch offen sind. Und jetzt kommts: Für diese ca. 550.000 € wird ein sogenannter Kassenkredit in Anspruch genommen, was letztendlich nichts anderes ist als ein Dispokredit. Hierfür berechnete Zinsen: ca. 9% pro Jahr(!), was einer jährlichen Zinsbelastung von etwa 50.000 € entspricht.
In dem Gemeindebericht wird jedoch verschwiegen, dass die Verwaltung dem Ramerberger Bürgermeister Reithmeier empfohlen hat, aktiv das Gespräch mit Banken zu suchen, um diese unnötige Zinslast zu reduzieren. Der Redaktion der Ramerberger Antworten ist bis heute nichts bekannt, dass ein solches Gespräch zur Senkung der Zinsbelastung stattgefunden hat. Sollten Sie als fleißig mitzahlender Bürger den Ramerberger Bürgermeister Reithmeier – hauptamtlicher Feuerwehrmann, Jagdpächter und "selbsternannter Rehkitzretter" – zufällig treffen, dann fragen Sie ihn doch bitte, ob es sein für die Gemeinde absolut begrenztes Zeitbudget etwa schon zugelassen hat, das dringend benötigte Gespräch mit den Banken zu suchen. Ich fürchte fast, dass ich die Antwort schon kenne …