Warum die Fußballplatzalternative Ramerberg im Gemeinderat abgelehnt wurde

Dr. Hubert Dichtl |

Wie mittlerweie allgemein bekannt ist, wurde die Fußballplatzalternative Ramerberg schon vor geraumer Zeit im Gemeinderat aufgrund von Stimmen der NRL/FWG Gemeinderäte sowie des fraktionslosen Gemeinderatmitglieds Bernd Stawiarski abgelehnt. Was im Nachgang von Bürgermeister Reithmeier als große vertane Chance für den SV Ramerberg dargestellt wurde, hat durchaus triftige und nachvollziehbare Gründe, die auf objektiven Fakten beruhen.

Um diese Lösung umsetzen zu können, hätte die Gemeinde im größeren Stil Grundstücke erwerben müssen. Zum einen als Tauschgrundstücke für zwei Landwirte, die gleichzeitig für die UWR im Gemeinderat sitzen und das x-fache an Ausgleichsfläche gefordert hatten, und zusätzlich für den Fußballplatz selbst.

Was die wenigsten Gemeindebürger jedoch wissen, ist der Umstand, dass in etwa zur gleichen Zeit das Landratsamt Rosenheim ein Schreiben an die Gemeinde Ramerberg geschickt hat, das den Haushalt 2023 rechtsaufsichtlich geprüft hat. In diesem Schreiben (das einigen Mitgliedern des Zukunftsforum Ramerberg anonym zugegangen ist) findet sich gleich unter Punkt eins "Haushaltsrechtliche Würdigung" folgende Textstelle:

"2023 und im gesamten Finanzplanungszeitraum ist die Haushaltslage der Gemeinde Ramerberg äußerst angespannt. Die im Verwaltungshaushalt erwirtschaftete Zuführung an den Vermögenshaushalt erreicht nicht die Mindestzuführung und stellt daher keinen finanziellen Spielraum für Investitionen zur Verfügung. Der finanzielle Spielraum ist in der Folge als ungünstig zu bewerten ..." [Quelle: Schreiben des Landratsamts Rosenheim vom 27.03.2023: "Vollzug der Bayerischen Gemeindeordnung (GO); Haushalt 2023 der Gemeinde Ramerberg"]

Diese Aussagen werden im weiteren Verlauf des Schreibens mit entsprechenden Fakten belegt. Wenn man bedenkt, welch enorme finanzielle Belastungen der (kreditfinanzierte) Kauf von Grundstücken für die Gemeinde Ramerberg zusätzlich bedeutet hätte, kann man sich bei den verantwortungsbewusst handelnden Gemeinderäten nur bedanken. Näheres zu diesem Sachverhalt findet sich ebenfalls in der vierten Druckausgabe der Ramerberger Antworten.